Interview mit den Dekontaminationsexperten Harry van Ewijk und Gregor Zygadlo von E.F.S.-Holland

Trotz strenger Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen ist eine mikrobielle Kontamination von Futtermitteln irgendwo in der Produktionskette nicht ganz auszuschließen. Mikrobiell verunreinigtes pflanzliches Material wie Sojaschrot enthält immer noch die gewünschten Eigenschaften und Futterwerte. Abgesehen von der Überschreitung der Norm ist die Partie immer noch als Rohstoff für Futter geeignet. Die Vernichtung des Rohstoffs oder seine Abwertung ist daher auch nur der letzte Schritt. Besonders wenn Verschwendung im Rahmen des Kreislaufgedankens vermieden werden soll.

Eine Hitzebehandlung ist in den meisten Fällen aufgrund des erheblichen Einflusses auf physiologische Eigenschaften, Zusammensetzung und Verdaulichkeit nicht möglich. Die einzige Möglichkeit, um den kontaminierten Rohstoff wieder in den Produktionsprozess einzubringen, ist eine gezielte Behandlung mit organischen Säuren. Eine ‚Fach für sich‘ mit streng einzuhaltenden Abläufen, um die Kontamination auf null zu reduzieren. E.F.S.-Deutschland verfügt über langjährige Erfahrung mit der bakteriologischen Kontrolle im Futtermittelsektor.

Keine Überraschungen

Bacteriological Control heißt die Abteilung von E.F.S.-Deutschland, die sich auf Dekontamination im Agrarsektor spezialisiert hat. Harry van Ewijk koordiniert und organisiert alle Projekte. „Es beginnt mit einer gründlichen ‚Live‘-Analyse der Situation und des Orts, die Gegebenheiten sind schließlich jedes Mal anders. Die kontaminierten Rohstoffe sind hinsichtlich Teilchengröße, Durchfluss und Ausmaß der Kontamination immer unterschiedlich. Diese Dinge berücksichtigen wir in unsere Analyse und im Vorschlag“, sagt Harry van Ewijk. Alle Beobachtungen werden notiert und ausgehend davon wird eine Empfehlung formuliert. Der Preis, der daraus folgt, wird dem Kunden über eine offene Kalkulation mitgeteilt.

Unsere Feststellungen werden ausführlich besprochen, um Überraschungen während des Behandlungsprozesses zu vermeiden.  „In einigen Fällen wird vorab in unserem Labor ein Test mit dem spezifischen kontaminierten Rohstoff durchgeführt, um zu bestimmen, welches Dekontaminationsprodukt, welche Konzentration und welche Dosierung erforderlich sind, um die Rohstoffe zu dekontaminieren. Auch Bio-Rohstoffe können wir behandeln.“

Probenahme

Der Prozess vor Ort erfolgt mit den mobilen Einheiten EFS-1 und EFS-2. E.F.S.-Deutschland regelt den Transport des Systems, den Auf- und Abbau sowie die Reinigung. Hygienisches und sicheres Arbeiten während der Dekontamination ist entscheidend. Vor Beginn wird eine Nullmessung anhand einer Probe des kontaminierten Materials durchgeführt. Während des Prozesses und am Ende werden wieder Proben genommen. Anhand eines Laborbefundes zeigt sich dann, ob die Desinfektion erfolgreich war. Die durchschnittliche Erfolgsquote aller Projekte bisher beläuft sich auf 95 %.

Die mobile Dekontamination liegt zur Gänze in den Händen der Bacteriological Control-Experten von E.F.S.-Deutschland. Bevor ein Auftrag vor Ort durchgeführt wird, werden Informationen über die Rahmenbedingungen übermittelt, damit alles optimal funktioniert, zum Beispiel welche Anschlüsse benötigt werden und ob ein Gabelstapler, Bagger und eventuell zusätzliches Personal erforderlich ist. Je nachdem, wie der Rohstoff gelagert ist, wird entweder eine Bigbag-Dekontaminationseinheit (EFS-2) oder eine Schüttgut-Dekontaminationseinheit (EFS-1) eingesetzt.

 Stationär oder mobil

Mittlerweile wurden auch permanente Anlagen installiert, insbesondere bei Lager- und Umschlagbetrieben für Getreide. Die feste Flüssigkeitsdosieranlage wird an einem vom Kunden gewählten Standort installiert. Alles ist maßgeschneidert und die Lieferung erfolgt schlüsselfertig. Regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten durch die E.F.S-Experten gewährleisten eine sorgenfreie, kontinuierliche Kontrolle von unerwünschten Mikroorganismen. Die Wartungshäufigkeit hängt vom Volumen und von den verwendeten Rohstoffen ab und wird in Absprache mit dem Kunden festgelegt.

Dekontaminationsexperte Gregor Zygadlo findet, dass eine feste Anlage etwas ganz eigenes ist. Es ist eine langfristige Partnerschaft mit dem Auftraggeber. Nach einigen Gesprächen mit dem Kunden und einer Bestandsaufnahme unterbreiten wir einen Vorschlag. Bei Zustimmung wird die Anlage so schnell wie möglich im Werk eingebaut und übergeben. Dieser Prozess dauert im Schnitt 8 Wochen. Danach ist es wichtig, dass die Mitarbeiter, die mit der Anlage arbeiten, die Sicherheitsvorgaben beachten. E.F.S.-Deutschland bietet hierfür Schulungen für Werkspersonal vor Ort an, um dafür zu sorgen, dass sicher mit den sauren Dekontaminationsprodukten gearbeitet wird. „Safety first“, betont Gregor Zygadlo.

Dekontaminationsprodukt

Im Laufe der Jahre hat E.F.S.-Deutschland ein festes Sortiment von Produkten mit starker bakterienabtötender Wirkung entwickelt, die unter den Namen Bact-AidTM und StabilacidTM bekannt sind. Die flüssigen Varianten dieser Mittel werden bei der externen Dekontamination von Rohstoffen über die mobile oder feste Anlage eingesetzt. Die trockenen Varianten werden aktiv eingesetzt, um Produktionslinien zu reinigen und zu desinfizieren. Durch die abrasive Wirkung des Trockenprodukts werden unerwünschte Anhaftungen effektiv gelöst und entfernt. Gleichzeitig werden unerwünschte Mikroben durch Ausdampfen bekämpft. Ohne Demontage werden auch schwer zugängliche Teile effektiv gereinigt und desinfiziert. Häufiges Spülen der Produktionslinien verhindert eine Verunreinigung des Endprodukts.

Möchten Sie mehr über die bakteriologische Kontrolle Ihrer Rohstoffe und/oder des Futters erfahren, dann wenden Sie sich bitte an Harry van Ewijk: +31 345 535498.